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Mittwoch, 17. Januar 2007

Bagamoyo

Huh, what a busy busy person I am. Es scheint, meine Berichte verspäten sich immer um ein paar Tage. Internetverbindung war auch schon mal besser.
Heute erstes Interview geführt, sehr zufrieden. Transkript muss bis zum Wochenende warten, weil ich im Büro zu beschäftigt bin. Hier der Bericht vom Wochenende, tuts euch nicht zu sehr giften ;)

Achja, Mama hat mich gefragt, warum mein Vermieter denn Hermann heißt. Die Deutschen waren ja vor allem im Norden Tanzanias recht umtriebig (reges Interesse am Kaffeeanbau + Missionierung etc). Daher haben viele Leute dort auch heute noch deutsche Namen (ich kannte mal einen Sigbert!). und ich war ordentlich verblüfft, als Hermann aus heiterem Himmel "Schwein" gesagt hat. Lol, die Chagga verwenden dieses Wort heute noch als Fluch, Schimpfwort etc. Sehr supi.

Montag, 15.01.07

Puuuh, ist mir heiß! Hab gerade mein Bad geputzt und bin ganz schoen ins Schwitzen gekommen. Außerdem trink ich prophylaktisch Nieren/Blasentee, weil ich die letzten Tage so wenig getrunken hab. Schweiß, schweiß...
Mein supertolles Wochenende: Am Samstag hab ich bis 8.30 (derzeit ist das lang für mich, frau stelle sich vor!) geschlafen, von Hermann’s Schwester Joyce ein tolles Frühstück serviert bekommen, danach sind wir gemütlich Richtung Bagamoyo aufgebrochen. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden, und die Straße ist erstaunlich gut, (fast) ganz ohne Schlaglöcher und führt unter anderem an der ältesten Kirche Ostafrikas vorbei. Ich hab natürlich ein Foto gemacht, plus 128 andere in den 2 Tagen ;-).
In Bagamoyo haben wir als erstes ein Hotel gesucht und wohl das Beste ueberhaupt gefunden. Es heißt Hunter’s, liegt direkt am Strand und ist günstig, weil Nachsaison. Und mein Zimmer: Blick aufs Meer, Terrasse, A/C und FLIESSENDES Wasser. Hermann hat gemeint, ich solle doch meine master thesis hier schreiben. Also, diese Idee gefällt mir ausnehmend gut! Kann mir jemand einen Sponsoren nennen, der so was finanziert?
Anyway, anschließend haben wir eine Tour durch Bagamoyo gemacht. Die Stadt, die früher ein Knotenpunkt für Handel, Kultur und Politik war (Araber – Sklavenhandel, Deutsche – Niederlassung nach 1894/5, danach Übernahme durch die Briten) und als Hauptstadt erst in den 1870ern durch Dar es Salaam abgelöst wurde, zeigt ein multikulturelles Gesicht: Kunstvoll geschnitzte Swahili-Türen wie in Zanzibar, alte arabische Gebäude aus Koralle und Kalk, die deutsche Boma (Verwaltungsgebäude), Kirchen, das arabische Fort, der Sklavenmarkt, bunt gemischt mit niedrigen afrikanischen Häusern, Kokospalmen und nie weit vom Indischen Ozean entfernt.
Der Name Bagamoyo stammt aus der Zeit der großen Karawanen (Sklaven, Elfenbein) und stellt einen Ausdruck der Erleichterung dar, den die Träger ausriefen, wenn sie endlich das Ziel ihrer Reise erreicht hatten. Bwaga moyo – leg die Last deines Herzens nieder.
Auch in späterer Zeit stellte die Stadt einen Ausgangs- und Endpunkt für Reisende dar – u.a. für Henry Morton Stanley, Burton, Speke und Grant und wohl am berühmtesten für David Livingstone, der nach seinem Tod 1874 (? mein Zahlengedächtnis!) von seinen Trägern von Zambia bis an die Küste gebracht und in Bagamoyo’s anglikanischer Kirche aufgebahrt wurde, bevor er die letzte Reise nach GB antrat.
Auf unserer Tour wurden H. und ich von einer Fremdenführerin begleitet, die wir accidently gebucht hatten. War aber sehr spannend, was die Dame zu erzählen hatte.
Auf dem Weg zurück zum Hotel haben wir noch einen Einkaufsrausch (hm, hab ich das Wort gerade erfunden?) hingelegt und Obst, Gemüse, Fisch und Prawns gekauft. Und im Hotel hat die Köchin daraus 2 unglaubliche Mahlzeiten zubereitet: zu Mittag Prawns mit gegrillten Kochbananen und Mango/Avocado Salat, am Abend Kingfisch mit Chipsi (das Wort Pommes triffts ja nicht, find ich) und Ananas.
Nach einem langen Strandspaziergang zum Verdauen waren wir noch schwimmen, aber mir war das Wasser fast zu warm. Am Sonntag in der Früh war es wesentlich besser, so richtig erfrischend und ohne die Fischer bei ihrer Arbeit zu stören.
Zum Frühstück gab’s Mango, Bananen, Ananas, Eier und Toast. Entsprechend gestärkt brachen wir von Bagamoyo auf und machten auf dem Heimweg einen Abstecher zu den Ruinen von Kaole, einer Stadt, die im 13.Jhd. von den Shirazi (Persien) gegründet wurde. Freut euch auf die Fotos.
Schlussendlich hat mir H. noch seine Farm (10acres), die zwischen Bagamoyo und Dar es Salaam sehr nah an der Küste liegt, gezeigt. Er hat dort ein „Pentagon“ gebaut, d.h. sein Haus (noch nicht ganz fertig) hat eine 5-eckige Form. Sieht wirklich toll aus. Er bzw. seine Arbeiter, weil er wochentags in Dar seine Apotheke betreibt, baut voll viel verschiedene Produkte an – Mango, Papaya, Passion, Orangen, Limetten, Erdnüsse, Cashews, Mais, Kassava, Jackfruit und wahrscheinlich noch vieles mehr, was ich nicht erkannt habe. Und das Beste: Ganz ohne Chemikalien und Pestizide. Schädlinge werden mit Pilipili (die scharfen roten oder grünen Pepperoni, zerieben und mit Wasser vermischt) bekämpft. Und er plant, eine Solaranlage auf das Dach seines Hauses zu bauen. Ich hab ihm gesagt, dass er fortschrittlicher als die meisten österreichischen Bauern ist. Stimmt ja, oder? Sein Vater ist genauso (hab ich schon erzählt?). Er baut in Moshi besten Arabica-Kaffee an und verwendet nicht die Spur von Pestiziden.
Zurück in Dar, wo jetzt endgültig der Sommer ausgebrochen ist, haben wir noch den besten Shrimps Salat der Welt (von H. zubereitet, mit Avocado, Tomaten, Karotten und grünem Salat) gegessen und ich bin um 21.00 ins Bett gefallen.
Nix tun kann so anstrengend sein.

Fotos wie immer auf meiner flickr-Seite.

Bagamoyo

Huh, what a busy busy person I am. Es scheint, meine Berichte verspäten sich immer um ein paar Tage. Internetverbindung war auch schon mal besser.
Heute erstes Interview geführt, sehr zufrieden. Transkript muss bis zum Wochenende warten, weil ich im Büro zu beschäftigt bin. Hier der Bericht vom Wochenende, tuts euch nicht zu sehr giften ;)

Achja, Mama hat mich gefragt, warum mein Vermieter denn Hermann heißt. Die Deutschen waren ja vor allem im Norden Tanzanias recht umtriebig (reges Interesse am Kaffeeanbau + Missionierung etc). Daher haben viele Leute dort auch heute noch deutsche Namen (ich kannte mal einen Sigbert!). und ich war ordentlich verblüfft, als Hermann aus heiterem Himmel "Schwein" gesagt hat. Lol, die Chagga verwenden dieses Wort heute noch als Fluch, Schimpfwort etc. Sehr supi.

Montag, 15.01.07

Puuuh, ist mir heiß! Hab gerade mein Bad geputzt und bin ganz schoen ins Schwitzen gekommen. Außerdem trink ich prophylaktisch Nieren/Blasentee, weil ich die letzten Tage so wenig getrunken hab. Schweiß, schweiß...
Mein supertolles Wochenende: Am Samstag hab ich bis 8.30 (derzeit ist das lang für mich, frau stelle sich vor!) geschlafen, von Hermann’s Schwester Joyce ein tolles Frühstück serviert bekommen, danach sind wir gemütlich Richtung Bagamoyo aufgebrochen. Die Fahrt dauert ca. 1,5 Stunden, und die Straße ist erstaunlich gut, (fast) ganz ohne Schlaglöcher und führt unter anderem an der ältesten Kirche Ostafrikas vorbei. Ich hab natürlich ein Foto gemacht, plus 128 andere in den 2 Tagen ;-).
In Bagamoyo haben wir als erstes ein Hotel gesucht und wohl das Beste ueberhaupt gefunden. Es heißt Hunter’s, liegt direkt am Strand und ist günstig, weil Nachsaison. Und mein Zimmer: Blick aufs Meer, Terrasse, A/C und FLIESSENDES Wasser. Hermann hat gemeint, ich solle doch meine master thesis hier schreiben. Also, diese Idee gefällt mir ausnehmend gut! Kann mir jemand einen Sponsoren nennen, der so was finanziert?
Anyway, anschließend haben wir eine Tour durch Bagamoyo gemacht. Die Stadt, die früher ein Knotenpunkt für Handel, Kultur und Politik war (Araber – Sklavenhandel, Deutsche – Niederlassung nach 1894/5, danach Übernahme durch die Briten) und als Hauptstadt erst in den 1870ern durch Dar es Salaam abgelöst wurde, zeigt ein multikulturelles Gesicht: Kunstvoll geschnitzte Swahili-Türen wie in Zanzibar, alte arabische Gebäude aus Koralle und Kalk, die deutsche Boma (Verwaltungsgebäude), Kirchen, das arabische Fort, der Sklavenmarkt, bunt gemischt mit niedrigen afrikanischen Häusern, Kokospalmen und nie weit vom Indischen Ozean entfernt.
Der Name Bagamoyo stammt aus der Zeit der großen Karawanen (Sklaven, Elfenbein) und stellt einen Ausdruck der Erleichterung dar, den die Träger ausriefen, wenn sie endlich das Ziel ihrer Reise erreicht hatten. Bwaga moyo – leg die Last deines Herzens nieder.
Auch in späterer Zeit stellte die Stadt einen Ausgangs- und Endpunkt für Reisende dar – u.a. für Henry Morton Stanley, Burton, Speke und Grant und wohl am berühmtesten für David Livingstone, der nach seinem Tod 1874 (? mein Zahlengedächtnis!) von seinen Trägern von Zambia bis an die Küste gebracht und in Bagamoyo’s anglikanischer Kirche aufgebahrt wurde, bevor er die letzte Reise nach GB antrat.
Auf unserer Tour wurden H. und ich von einer Fremdenführerin begleitet, die wir accidently gebucht hatten. War aber sehr spannend, was die Dame zu erzählen hatte.
Auf dem Weg zurück zum Hotel haben wir noch einen Einkaufsrausch (hm, hab ich das Wort gerade erfunden?) hingelegt und Obst, Gemüse, Fisch und Prawns gekauft. Und im Hotel hat die Köchin daraus 2 unglaubliche Mahlzeiten zubereitet: zu Mittag Prawns mit gegrillten Kochbananen und Mango/Avocado Salat, am Abend Kingfisch mit Chipsi (das Wort Pommes triffts ja nicht, find ich) und Ananas.
Nach einem langen Strandspaziergang zum Verdauen waren wir noch schwimmen, aber mir war das Wasser fast zu warm. Am Sonntag in der Früh war es wesentlich besser, so richtig erfrischend und ohne die Fischer bei ihrer Arbeit zu stören.
Zum Frühstück gab’s Mango, Bananen, Ananas, Eier und Toast. Entsprechend gestärkt brachen wir von Bagamoyo auf und machten auf dem Heimweg einen Abstecher zu den Ruinen von Kaole, einer Stadt, die im 13.Jhd. von den Shirazi (Persien) gegründet wurde. Freut euch auf die Fotos.
Schlussendlich hat mir H. noch seine Farm (10acres), die zwischen Bagamoyo und Dar es Salaam sehr nah an der Küste liegt, gezeigt. Er hat dort ein „Pentagon“ gebaut, d.h. sein Haus (noch nicht ganz fertig) hat eine 5-eckige Form. Sieht wirklich toll aus. Er bzw. seine Arbeiter, weil er wochentags in Dar seine Apotheke betreibt, baut voll viel verschiedene Produkte an – Mango, Papaya, Passion, Orangen, Limetten, Erdnüsse, Cashews, Mais, Kassava, Jackfruit und wahrscheinlich noch vieles mehr, was ich nicht erkannt habe. Und das Beste: Ganz ohne Chemikalien und Pestizide. Schädlinge werden mit Pilipili (die scharfen roten oder grünen Pepperoni, zerieben und mit Wasser vermischt) bekämpft. Und er plant, eine Solaranlage auf das Dach seines Hauses zu bauen. Ich hab ihm gesagt, dass er fortschrittlicher als die meisten österreichischen Bauern ist. Stimmt ja, oder? Sein Vater ist genauso (hab ich schon erzählt?). Er baut in Moshi besten Arabica-Kaffee an und verwendet nicht die Spur von Pestiziden.
Zurück in Dar, wo jetzt endgültig der Sommer ausgebrochen ist, haben wir noch den besten Shrimps Salat der Welt (von H. zubereitet, mit Avocado, Tomaten, Karotten und grünem Salat) gegessen und ich bin um 21.00 ins Bett gefallen.
Nix tun kann so anstrengend sein.

Fotos wie immer auf meiner flickr-Seite.

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