Viktoriabarsch
Mi, 24.01.2007, 8:25, ofisini
I’m sweating like a Schwein – mein neuer Chagga-Lieblingswitz ;)
Gestern wollte ich Hermann außerdem das Wort „schmutzig“ beibringen und war voller Schadenfreude, dass er es nicht aussprechen kann. Hehe. Rache für seine Behauptung, ich könne das Wort „moja“ (eins) nicht richtig aussprechen, weil ich mzungu bin. Ich hab daher geschworen, nie wieder „eins“ auf Kiswahili zu sagen. „Unataka bia ngapi?“ – „M..., mbili.“ Ok, könnte schwierig werden. Schmutzig.
Weil wir gestern beide zu erledigt zum Kochen waren, sind wir zum Abendessen ins Rose Garden gefahren. Ich hab Fisch mit Kochbananen bestellt.
Und einen riesigen Viktoriabarsch bekommen. Ups. Eigentlich wollte ich diesen Fisch ja aus Protest nie wieder essen, aber diese Entscheidung ist gar nicht so einfach. Schließlich leben viele Menschen in Uganda, Tanzania und Kenya von der Fischindustrie. Und der tansanische Staat kann die Exporteinnahmen auch gut brauchen. Was also tun?
Es ist schon erstaunlich, dass Hubert Saupers Film „Darwin’s Nightmare“ hier tatsächlich so bekannt ist. Ich hatte letzte Woche eine ausführliche Diskussion darüber mit Dismas, der den Film ganz schön zerlegt hat. Er konnte viele Einzelheiten beschreiben, die, im tansanischen Kontext betrachtet, einfach nicht stimmig sind. Ich denke mir also, dass der Filmmacher vieles in seiner „Doku“ einfach inszeniert hat, um eine düstere, negative Stimmung zu erzeugen. Wenn ich zurück in Ö. bin, muss ich den Film unbedingt noch mal anschauen, kann mich nämlich an vieles nicht mehr erinnern. Anyway, auch Hermann wusste ziemlich gut über den Film Bescheid und meinte, dass er ein großes Thema in den tansanischen Medien war. Viele Details seien zwar nicht wahr oder könnten nicht bewiesen werden, anderes entspreche dafür sehr wohl den Tatsachen.
Ich fand es auf alle Fälle interessant, mal die andere Seite zu hören. Wieder was gelernt.
Und sonst?
Die Reise nach Mwanga soll morgen starten. Mein Erstaunen würde sich allerdings in Grenzen halten, falls wir doch wieder irgendwie aufgehalten werden.
Gestern habe ich mit Pancrasia (Kollegin bei ICD) das National Institute for the Blind (TNIB) in Kinondoni besucht. Das dortige Projekt ist ganz toll. Die Organisation betreibt dort eine Werkstatt und Ausbildungsstätte für Blinde und Sehbehinderte, wo die Leute an speziellen Webstühlen (die ganz schön kompliziert aussehen) wunderschöne Vikoy (die gestreiften Baumwollstoffe mit den Fransen) herstellen und selber Batiks einfärben. Bei meinem nächsten Besuch muss ich unbedingt meinen Fotoapparat mitnehmen. Nach der Besichtigung der Werkstatt habe ich mein erstes Interview auf Kiswahili geführt. Es ist, denk ich, recht gut gelaufen, denn zum Glück spricht der (blinde) Direktor von TNIB ein sehr schönes, klares Kiswahili. Die Transkription hab ich allerdings noch vor mehr. Das wird viel Arbeit.
Einstweilen wünsch ich euch schöne (kalte!) Tage, ich melde mich, wenn ich zurück bin.
I’m sweating like a Schwein – mein neuer Chagga-Lieblingswitz ;)
Gestern wollte ich Hermann außerdem das Wort „schmutzig“ beibringen und war voller Schadenfreude, dass er es nicht aussprechen kann. Hehe. Rache für seine Behauptung, ich könne das Wort „moja“ (eins) nicht richtig aussprechen, weil ich mzungu bin. Ich hab daher geschworen, nie wieder „eins“ auf Kiswahili zu sagen. „Unataka bia ngapi?“ – „M..., mbili.“ Ok, könnte schwierig werden. Schmutzig.
Weil wir gestern beide zu erledigt zum Kochen waren, sind wir zum Abendessen ins Rose Garden gefahren. Ich hab Fisch mit Kochbananen bestellt.
Und einen riesigen Viktoriabarsch bekommen. Ups. Eigentlich wollte ich diesen Fisch ja aus Protest nie wieder essen, aber diese Entscheidung ist gar nicht so einfach. Schließlich leben viele Menschen in Uganda, Tanzania und Kenya von der Fischindustrie. Und der tansanische Staat kann die Exporteinnahmen auch gut brauchen. Was also tun?
Es ist schon erstaunlich, dass Hubert Saupers Film „Darwin’s Nightmare“ hier tatsächlich so bekannt ist. Ich hatte letzte Woche eine ausführliche Diskussion darüber mit Dismas, der den Film ganz schön zerlegt hat. Er konnte viele Einzelheiten beschreiben, die, im tansanischen Kontext betrachtet, einfach nicht stimmig sind. Ich denke mir also, dass der Filmmacher vieles in seiner „Doku“ einfach inszeniert hat, um eine düstere, negative Stimmung zu erzeugen. Wenn ich zurück in Ö. bin, muss ich den Film unbedingt noch mal anschauen, kann mich nämlich an vieles nicht mehr erinnern. Anyway, auch Hermann wusste ziemlich gut über den Film Bescheid und meinte, dass er ein großes Thema in den tansanischen Medien war. Viele Details seien zwar nicht wahr oder könnten nicht bewiesen werden, anderes entspreche dafür sehr wohl den Tatsachen.
Ich fand es auf alle Fälle interessant, mal die andere Seite zu hören. Wieder was gelernt.
Und sonst?
Die Reise nach Mwanga soll morgen starten. Mein Erstaunen würde sich allerdings in Grenzen halten, falls wir doch wieder irgendwie aufgehalten werden.
Gestern habe ich mit Pancrasia (Kollegin bei ICD) das National Institute for the Blind (TNIB) in Kinondoni besucht. Das dortige Projekt ist ganz toll. Die Organisation betreibt dort eine Werkstatt und Ausbildungsstätte für Blinde und Sehbehinderte, wo die Leute an speziellen Webstühlen (die ganz schön kompliziert aussehen) wunderschöne Vikoy (die gestreiften Baumwollstoffe mit den Fransen) herstellen und selber Batiks einfärben. Bei meinem nächsten Besuch muss ich unbedingt meinen Fotoapparat mitnehmen. Nach der Besichtigung der Werkstatt habe ich mein erstes Interview auf Kiswahili geführt. Es ist, denk ich, recht gut gelaufen, denn zum Glück spricht der (blinde) Direktor von TNIB ein sehr schönes, klares Kiswahili. Die Transkription hab ich allerdings noch vor mehr. Das wird viel Arbeit.
Einstweilen wünsch ich euch schöne (kalte!) Tage, ich melde mich, wenn ich zurück bin.
mjibukweli - 24. Jan, 13:25
Masalaah (Gast) - 24. Jan, 22:33
Mwambie bwana ahsante kwa mualiko! Coco Beach ni bomba sana lakini watoto wengi wa shule kama huko Bilicana's tu. Mahali pazuri kwa kula ulabu lakini ;)
antworten
syro0 - 25. Jan, 18:14
irgendwie vermute ich sowas ja bei den meisten aufklärerischen filmen. ist halt einseitig... obwohl's noch lange nicht heißt, daß die leute dort besser bescheid wissen.
ein wenig off-topic: unter
http://syro0.twoday.net/stories/3226427/
gibts eine musik-umfrage, an der du teilzunehmen natürlich eingeladen bist. :-)
lg syro
ein wenig off-topic: unter
http://syro0.twoday.net/stories/3226427/
gibts eine musik-umfrage, an der du teilzunehmen natürlich eingeladen bist. :-)
lg syro