Mrs. K hat mir eine supertolle Forschungsgenehmigung für Dar geschickt. Jippie! Allerdings hat sie es geschafft, meinen Namen gleich doppelt falsch zu schreiben. Ich hoffe, die Stipendienstelle wertet das nicht als negativ :-(

Ansonsten lässt sich das Semester irgendwie stolpernd und schleppend an. Zeugnisse wurden nicht ausgestellt, ProfessorInnen sind unerwartet auf Urlaub, Behörden haben geschlossen, Anträge werden nicht unterschrieben. Ich hab manchmal das Gefühl, in diesem einen Asterix-Heft zu sein, in dem er und Obelix von einem Beamten zum nächsten geschickt werden. Immer im Kreis herum.
Aber ich hab ja Vertrauen in das Gute im äh... System und hoffe darauf, dass sich wieder mal alles in der Zeit ausgehen wird.
Mein Wort in alma maters Ohr.

Da bin ich wieder, liebe Kinder!
Schlaflos, jetlagged, aber sehr zufrieden mit meinem Häferl Grüntee und einer Buttersemmel.
Auspacken sollt ich langsam auch, aber da brauch ich noch etwas Anlaufyeit, glaub ich.
Momentan fühlt sich alles noch ein bisschen irreal an. Vor allem gestern, als ich schwer bepackt in der U-Bahn saß, war ich irgendwie geschockt. Wien ist so dunkel, keine riesigen Leuchtreklamen und blinkenden Lichter. Und die Menschen sehen so komisch aus. Richtig griesgrämig und so still. Ich gewöhn mich schon wieder dran!

Am Sonntag haben wir unsere Reise noch mit einem tollen Abendessen im Friendship Restaurant ausklingen lassen, danach brach natürlich die Wie-bring-ich-bloß-alles-in-meinen-Koffer-Panik aus. Eine chinesische Studentin war so nett, uns eine Waage zu leihen, ein sehr heiß begehrter Gegenstand!
Den Vogel abgeschossen hat eine Kollegin, die insgesamt 60 (!!!) kg Gepäck hatte. Einkaufssüchtig! Viel Spaß beim Auspacken.

Der Flug hat sich elendslang angefühlt, dafür war unglaublich klare Sicht. Die Mongolei sieht lustig aus von oben.

Hab mir einen kleinen BloodyMaryGinTonic-Schwips angezüchtet, hat aber nicht lang gehalten. und die Filme waren Schrott.

hier noch mein Lieblingsbild vom summer palace:

Heute ist mein letzter Tag in Beijing, schluchz!
Ich hab schon 2 Stunden mit Packen verbracht, mein Rucksack platzt aus allen Naehten, aber irgendwie geht sich alles aus, obwohl ich nicht weiss, wie ich morgen noch Pyjama und Waschbeutel unterbringen soll.
Die letzten Tage hab ich noch mit Shopping (surprise!), Sightseeing und Lernen verbracht. Ja, richtig gehoert, wir haben hier richtig gestrebert, um uns fuer den Abschlusstest am Freitag vorzubereiten. Jetzt kann ich stolz ein Chinese Language Programm Certificate mein Eigen nennen, mit sagenhaften 95 von 100 Punkten. Mr Toupe hat seine Punkteverteilung entweder dem Zufall ueberlassen oder es davon abhaengig gemacht, wer ein Bild von ihm gekauft hat. Hm. Kein Kommentar.
Freitag nach der Pruefung haben wir endlich den How-to-make-Jiaoze-Kochkurs gemacht. Sehr lustig, sehr demotivierend. Unsere Jiaze (chinese dumplings) sahen eher aus wie Kaerntner Kasnudeln. Aber geschmeckt hamse! Ausser die mit Fenchel, der hier, gemeinsam mit Stangensellerie, ein sehr beliebtes Gemuese ist. Pfui.
Nach dem Jiaze-Kochen kam die closing ceremony mit langweiligen Reden verschiedener wichtiger Persoenlichkeiten und dann endlich endlich ein tolles Banquet. Mmmmh, das Essen hier wird mir fehlen. Andererseits - Mama, Papa aufgepasst! - freu ich mich darauf, zuhause Nahrung zu mir zu nehmen, die ich VOR DEM ESSEN SCHNEIDEN MUSS. Capice?
Am Nachmittag waren n und ich im Sanlitun Fashion Market und haben dort Stunden mit Feilschen verbracht. Erfolgreich.
Und gestern?
Gestern war ich schon wieder versehentlich auf einem Berg. Wir wollten zu dritt einen kleinen Ausflug zu den Westbergen machen, ca 1 Stunde Busfahrt von Beijing entfernt. Um SPAZIERENZUGEHEN. Nope, nichts mit gemuetlich herumschleichen. Wandern! Stufen steigen! Einen Gipfel (Xianglu Peak) erklimmen. Schnauf aechz stoehn. Sehr verschlagen, diese Chinesen, sprechen da von Fragrant Hills Park (Park so wie in Stadtpark, Beserlpark) und dann isses gleich ein bisschen groesserer Huegel. Aber lustig wars trotzdem, und wir haben trotz Smog auf die ganze Stadt runtergesehen.

Am Abend waren wir in Beijings (wie ich glaube) einzigem Jazzclub, in der Erwartung gemuetlich rumzusitzen und einer netten Band zuzuhoeren. Es hat sich herausgestellt, dass der Club quasi so halb eine Tanzschule ist. Und es gab einen Swing-Kurs. B war die einzige von uns, die sich mit Begeisterung ins Getuemmel stuerzte, wir uebrigen hatten genug damit zu tun, uns an der Tischkante festzuhalten, um nicht aufs Parkett gezerrt zu werden. Solche Spassbremsen, jaja.
Aber es war trotzdem sehr nett und die Band war dann auch wirklich gut. Nicy!

Heute Abend gehen wir dann noch mal gemuetlich essen und dann heisst es, Abschied nehmen und sich vor den Zollbeamten fuerchten.

Hier noch ein Foto von Mao's Todestag:



Bis bald!

Oh, mir faellt noch ein Raetsel fuer euch ein: Was ist gelb-weiss, heiss und steckt auf einem Holzspiess?