Heute Nacht hat die Regenzeit eingesetzt. Aber hallo, was für ein Regen! Es hat mit solcher Vehemenz gegen mein Fenster (haha, die Definition Fenster triffts natürlich nicht ganz, Fenster haben schließlich Fenster...SCHEIBEN oder nicht? na, egal) gewaschelt, dass das Moskitonetz davor runtergefallen ist. Ich hab aber so selig nicht-schwitzend geschlafen, dass ich nix gehört hab.
Der Himmel ist auch jetzt noch grau verhangen, was die Temperaturen auf bekömmliche 29°C runterdrückt. Safi sana.
Mein gestriges Hundeerlebnis:
Ich trete gegen 9 in den Hof, H. ist schon zur Arbeit gefahren.
Was seh ich? Tabita (das Hausmädchen) steht mitten im Hof und schaut. Wohin, frag ich mich, frag ich sie. Der Hund ist draußen, sagt sie in ihrer Mischung aus Kiswahili und Kimalawi. Der Hund? Welcher Hund? Ich seh keinen Hund.
Oh. Der Hund. Kommt eins von den Biestern gemütlich daherspaziert, schaut mich an. Hilfe, denk ich, beißt er mich? Hund dreht sich um, nicht interessiert an mir. Ich rufe H. an, sage "who let the dog out? Who-Who- Who-Who" (tschuldigung, das konnte ich mir jetzt nicht verkneifen, ist wie Turrett???syndrom). Er fragt, welcher Hund draußen sei. Hm, ich weiß es nicht, wir wurden einander nicht vorgestellt. Usiogope, fürchte dich nicht, sagt er. Haha, sagen Tabita und ich. Und ich suche das Weite. Feig. Um 5 klopfe ich vorsichtig ans Tor, T. macht mir auf. Hurra, Hund ist auch da. Bellt mich an. Lässt mich nicht rein. Vorsichtig mach ich das Tor zu. Vielleicht beruhigt er sich? Nope.
Ich nehme all meinen Mut zusammen (was nicht so viel ist), öffne das Tor wieder und gehe am bellenden Hund vorbei. Er beißt mich nicht, lässt mich aber nicht aus den Augen. H. sagt später, dieser Hund ist harmlos, der beißt nicht. Jaja. Hab ich eh gewusst.

Sonne, Strand und Meer und die charmant-chaotischen Betreiber von Gendayeka in Mjimwema, Kipepeo Beach, Herz was willst du mehr.
Bin am Samstag Nachmittag hingefahren, die alte Faehre hat inzwischen wirklich ein paar Macken, ist aber heil auf der anderen Seite der Bucht angekommen. In Gendayeka hab ichs mir als erstes am Strand gemuetlich gemacht und auf Marion (auch Studentin aus Wien, die ich inzwischen 2x zufaellig in der Stadt getroffen hab) gewartet, die praktisch am Strand wohnt - i. e. sie hat eine Huette in Genda gemietet und bleibt da, bis sie abreist. Am Abend haben wir alle gemeinsam gekocht, sprich, ich hab das Gemuese geschnitten, Marion hat tonnenweise Knoblauch geschaelt, Taita die Shrimps geputzt und der Rest der Bande hat sich duenn gemacht. Als alles fertig war (so gegen Mitternacht), sind natuerlich alle wiederaufgetaucht ;)
Sonntag frueh Strandspaziergang, Schwimmen, wieder schlafen gehen. Lecker Mittagessen im Kipepeo Resort (da, wo wir vor 2 Jahren Weihnachten gefeiert haben). Dafu (junge Kokosnuss, oh, die werden mir fehlen!) getrunken, Holz gegessen *g*: Wie ich erst jetzt entdeckt habe, kann man die Spitze der Kokospalme abschneiden, schaelen und essen. Sieht aus wie ... keine Ahnung, faellt mir nix ein, ist weiss. Punkt. Und schmeckt wie ... weiss ich auch nicht, wie etwas, was ich noch nie gegessen habe, sehr gut.
Gegen Abend und gegen meinen Willen (hehe) hab ich mich wieder auf den Weg in die heisse Stadt gemacht. Dafuer gabs zuhause wieder lecker Changu und ein Bier gegen den Durst.
Heute frueh musste ich bis nach Mbagala fahren, ein Interview bei CHAVITA (chama cha visiwi Tz. - Gehoerlosenverband) fuehren. Interessant, mit Gehoerlosen auf Kiswahili zu sprechen! Ich hatte ja die Befuerchtung, dass durch den Gebaerdensprachuebersetzer das Gespraech stocken koennte, war aber kein Problem und wir haben ueber eine Stunde gesprochen.
Jetzt bin ich wieder im Buero, mit grosser Verantwortung ausgestattet, weil Godwin diese Woche in Kampala bei einem Workshop ist und mir so mir nix dir nix seine Verpflichtungen uebertragen hat. Jaja, hab ja sonst nix zu tun ;).
Nur morgen auf die Uni und nach Magomeni zum Interview fuehren, blabla. Haya ndiyo maisha.

Hui, heute hab ich ein bisschen mit Godwin gestritten. Ueber Homosexualitaet und so. Weil doch die anglikanische Kirche grad beschlossen hat, gleichgeschlechtliche Partnerschaften anzuerkennen (thumps up!). Grosse Aufregung in Tz, das geht doch nicht, das ist Suende etc pp. Ich hab alle meine schoenen Argumente ("Liebe ist alles, was zaehlt") aufgebraucht, mit dem Ergebnis, dass G. resigniert gesagt hat: I'm afraid, you are not a good girl, Maggie.
Lol, ich nehms mal als Kompliment.
Meine lieben born again Nachbarn treibens diese Woche auf die Spitze. Seit Sonntag haben sie eine Buehne vor der Kirche stehen und jeden Nachmittag steht ein schreiender Pfarrer dort und kreischt ins Mikrophon. Gestern hab ich eine kurze Sequenz aufgezeichnet (wohlgemerkt in meinem Zimmer! Ich musste nicht mal nach draussen gehen, um die volle Ladung zu kriegen) und heute Godwin vorgespielt. Er war schockiert (oder beeindruckt?) und hat im selben Atemzug erzaehlt, dass seine Kirche gerade wegen Ruhestoerung vor Gericht steht. Es scheint, nicht nur ich hab ein Problem mit dem Laerm.
Und die armen Hunde: Ich schwoer's euch, wenn sie koennten, wuerden sie sich die Ohren zuhalten.
Alles andere ist wie immer kama kawa Interviews, Buero, city centre, viiiieeel schlafen.

Ich glaub, ich vertrockne/schmelze/zerbrösel in der Sonne. Hab heute mit Godwin und Wimile (einer der Mitbegründer von ICD) UNDP besucht. Gutes Gespräch (und Klimaanlage ;)). Danach Interview mit Wimile geführt, oh boy, this man can talk (and talk and talk and talk).
Jetzt möcht ich nur noch heim und schlaaafen.